Eine neue Idee soll die Werbung im Briefkasten eindämmen. Mit dem Werbestopper, für den Oliver Kahn jetzt Werbung macht.
Viele Menschen in Deutschland sind genervt von tonnenweise unnötigem Papiermüll, der tagtäglich in ihre Briefkästen geschwemmt wird.
Das Versprechen ist einfach. Tragt Euch in unsere Liste ein und wir stoppen die Werbelieferungen zu EUch nach Hause. Aber kann das wirklich funktionieren?
Und wer verbirgt sich hinter dem Konzept Werbestopper?
Wer sind die Betreiber von Werbestopper.de?
Im Impressum findet sich folgende Angabe:
GDVI Gesellschaft zur Durchsetzung von Verbraucher-Interessen GmbH
Karolinenstr. 23
90402 Nürnberg
Die letzte Veröffentlichung im Handelsregister liest sich wie folgt:
Von Verbraucherschutz kein Wort… es geht um Marketing!
Was macht der GDVI wirklich?
Die große Frage stellt sich, was eine Verbraucherschutzorganisation mit 260.000 € Stammkapital so macht. Eine Auskunft, wer die tatsächlichen GmbH Eigentümer sind, wurde durch uns beim Handelsregister beantragt. Sobald die Informationen vorliegen, werden wir darüber berichten.
Fest steht, dass die Firma, die 2014 gegründet wurde, ursprünglich Forderungen von Verbrauchern aufgekauft hat um diese gegenüber schuldnerischen Unternehmen einzutreiben.
Interessanterweise gab es noch eine weitere GmbH unter dem Namen GKI Flugrecht GmbH Nürnberg HRB 31811, die den gleichen Geschäftszweig betrieben hat, und Forderungen von Verbrauchern gegenüber Fluggesellschaften aufgekauft hat. Diese Firma wurde am 29.09.2016 in die GDVI Verbraucherhilfe GmbH umfirmiert.
Alles in allem, also der Umschwung von einem Geschäftszweig, der auf rechtliche Durchsetzung finanzieller Forderungen gegenüber Unternehmen spezialisiert war, auf einen quasi selbstlosen Verbraucherschutzzweck? Das scheint äußerst unplausibel. Also muss sich auch hinter Werbestopper ein erhebliches finanzielles Interesse der Betreiber verbergen.
Was macht Werbestopper mit den Daten?
Da in seinem Geschäftszweck das Unternehmen ganz klar angibt, ein Marketingunternehmen zu sein, stellt sich die Frage, was mit den Kundendaten passiert.
Das Unternehmen gibt in seinen erweiterten Datenschutzbestimmungen an, dass sie im Auftrag des Kunden eine Liste mit Unternehmen anschreiben, sie sollen keine Werbung mehr an den Kunden senden. Das geschieht erst mal unabhängig davon, ob der Kunde überhaupt jemals Werbung von diesen Unternehmen erhalten hat. Diese s.g. Blacklist
So verdient Werbestopper richtig Geld mit Ihren Kundendaten:
Der Clou an dem Angebot von Werbestopper ist folgender:
Wer Firmen auf seine „Whitelist“ setzt, als prinzipiell nichts dagegen hat, von diesen Unternehmen Werbung zu erhalten, wird auch Werbung erhalten. Dafür sorgt dann die GDVI.
So sitzt man als Verbraucher in der Werbefalle! Eigentlich wollte man gar keine Werbung haben, und nur weil man prinzipiell gar nichts gegen die Firmen hatte, die man auf die Whitelist gesetzt hat, gibt man automatisch eine Einwilligungserklärung ab! Also ein Freibrief für die Firmen dem Verbraucher Werbung zu senden. Außerdem erfahren nun diese Firmen von dem Interesse des Kunden, obwohl diese Firmen den Kunden vorher vielleicht noch gar nicht auf der Werbeliste hatten!
Ein gutes Geschäft für Werbestopper, dass sie mit Ihren Daten da machen.